Projekte aus der Praxis

Quelle: BMEL

Ob neue Produktideen, Startups oder Vereine und Initiativen – die hier vorgestellten Best-Practice-Beispiele zeigen, dass Lebensmittelabfälle und -verluste auf ganz unterschiedliche Weise reduziert werden können. Über die Filteroptionen werden die verschiedenen Projekte aus ganz Deutschland angezeigt.

Mit Hilfe digitaler Technologien ermittelt die tenso GmbH mit dem „FreshIndex“ die tatsächliche Haltbarkeit eines Lebensmittels. Einflussfaktoren, die Auswirkungen auf die Frische und Sicherheit eines Lebensmittels haben, werden erfasst und so ein dynamisches Haltbarkeitsdatum generiert. Wie das langfristig und für möglichst viele Produkte eingesetzt werden kann, wird im Forschungsprojekt „FreshAnalytics“ ermittelt.

Kategorie

Handel

Wirkungsfeld

bundesweit

Wo

Baden-Württemberg

Wer

tsenso GmbH
 

Ansprechpartner:in
Dr. Matthias Brunner, Geschäftsführer

Mit Hilfe digitaler Technologien ermittelt die tenso GmbH mit dem „FreshIndex“ die tatsächliche Haltbarkeit eines Lebensmittels. Einflussfaktoren, die Auswirkungen auf die Frische und Sicherheit eines Lebensmittels haben, werden erfasst und so ein dynamisches Haltbarkeitsdatum generiert. Wie das langfristig und für möglichst viele Produkte eingesetzt werden kann, wird im Forschungsprojekt „FreshAnalytics“ ermittelt.

FreshIndex
Herausforderung und Problematik

Fast die Hälfte der Lebensmittel, die aufgrund eines abgelaufenen Mindesthaltbarkeits-datums (MHDs) entsorgt werden, landen ungeöffnet im Müll. Ein Grund dafür ist die Unsicherheit, ob ein Produkt nach Ablauf des MHDs noch genießbar ist oder nicht. In der Regel sind Lebensmittel nach Überschreiten dieses Datums noch genießbar. Wie lange hängt von mehreren Faktoren, wie etwa der Temperatur während der gesamten Lieferkette oder den Produktionsbedingungen ab.
 

Umsetzung und Maßnahmen

Um die tatsächliche Frische eines Lebensmittels zu errechnen, sammelt das Start-Up tenso GmbH in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt alle Daten in der „FreshIndex“-Cloud – einer eigenen Big Data-Lösung. Anhand mathematischer Algorithmen und der Modellierung mikrobiologischer Prozesse kann eine dazugehörige App ein dynamisches Haltbarkeitsdatum (DHD) berechnen. Darüber hinaus kann ein dynamisches Verbrauchslimit (DVL) angegeben werden. Es gibt Aufschluss darüber, ab welchem Zeitpunkt das Produkt nicht mehr gegessen werden sollte. Voraussetzung für die Berechnung des DHD und DVL sind Daten zu den Lager- und Transportbedingungen von Lebensmitteln.

Zusammen mit Projektpartnern entlang der METRO-Lieferkette hat das Start-Up den „FreshIndex“ über zwei Monate im Sommer 2019 für Schweinefleisch validiert. Dabei wurde die Versorgungskette vom Produzenten über die zentrale Logistikplattform bis zu fünf METRO-Märkten untersucht. Insgesamt überwachte die tenso GmbH auf diese Weise etwa 5000 Paletten Schweinefleisch. Das dynamische Haltbarkeitsdatum (DHD) lag im Schnitt 3 bis 6 Tage nach dem MHD, was einer längeren Nutzbarkeit von 35 bis 75 Prozent entspricht.   

Parallel wurden in den METRO-Märkten in Berlin, Düsseldorf, Korntal und St. Augustin über 150 Kundinnen und Kunden befragt, ob und inwiefern eine DHD-Zusatzinformation des „FreshIndex“ das Kaufverhalten und den Umgang mit Lebensmitteln nahe des MHD oder nach Ablauf des MHD beeinflusst.

Im anschließenden, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) geförderten Forschungsprojekt „FreshAnalytics“ trat die Abteilung für Künstliche Intelligenz des Technologie Campus Grafenau dem bereits bestehenden Konsortium bei. „FreshAnalytics“ erforscht, wie das DHD langfristig und für eine große Zahl von Produkten zur Verfügung gestellt werden kann.
 

Erfolge und Einsparungen

Die Machbarkeit und Zuverlässigkeit des „FreshIndex“ wurde in Zusammenarbeit mit den Konsortialpartnern arconsis GmbH, GS1 Germany, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, METRO Cash & Carry und der Universität Bonn nachgewiesen.

Darüber hinaus ergab die Befragung, dass die METRO-Kundschaft durch den „FreshIndex“ motiviert werden kann, ein Produkt mit kürzerem MHD ohne Preisnachlass zu kaufen, wenn die verbleibende Haltbarkeit für die geplante Nutzung ausreicht. Die Kundinnen und Kunden gaben ebenfalls an, dass sie die „FreshIndex“-App gerne zu Hause und für möglichst viele Produkte nutzen würden und dann auch bereit wären, abgelaufene Produkte zu verwerten, wenn die App dies als ungefährlich bewertet.
 


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Der Weg vom ersten Fähigkeitsnachweis zu einer allgemein verfügbaren Lösung ist noch weit. Die ersten Ergebnisse, insbesondere die Wahrnehmung durch die Konsumentinnen und Konsumenten, waren sehr positiv. Auf der Projektwebseite www.freshindex.org wurden die Ergebnisse des Forschungsprojekts zusammengestellt. Wir freuen uns über jegliches Feedback, Interesse oder Unterstützung. 

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Dr. Matthias Brunner, tsenso GmbH
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