Verschiedene Kartoffelsorten werden in einer Holzkiste und in einem Jutesack gelagert
Schon gewusst?

Faktenblatt: Kartoffel

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In unserem Faktenblatt zur Kartoffel finden Sie Informationen rund um Saisonalität & Regionalität, Lagerung, Haltbarkeit und Verwertung der Knolle.

Saison und Regionalität

In Deutschland werden Kartoffeln ab Ende Juni bis Oktober geerntet. Weil sich vor allem die späten Sorten sehr gut lagern lassen, können das ganze Jahr über Kartoffeln verkauft werden.
Tipps und Hinweise zum eigenen Anbau von Kartoffeln finden Sie auf der Seite der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

Lagerung

Kartoffeln halten sich am besten in kühlen, frostfreien, trockenen und abgedunkelten Vorratsräumen oder Kellern. Achten Sie darauf, die Kartoffeln möglichst getrennt von Ethylen ausströmendem Obst und Gemüse wie Äpfeln, Birnen oder Tomaten zu lagern, um zu verhindern, dass es durch das Reifegas Ethylen zu einem beschleunigten Welken und Keimen der Kartoffeln kommt.
Die optimale Lagertemperatur liegt zwischen vier und sechs Grad Celsius: Bei zu kalter Lagerung wird die Kartoffelstärke in Zucker umgewandelt, was zu einem süßlichen Geschmack führt – bei zu warmer, heller Lagerung fangen die Kartoffeln an zu keimen. Der Lagerort sollte gut durchlüftet sein. Eine dunkle Lagerung, zum Beispiel in luftdurchlässigen Jutesäcken oder Papiertüten, hilft gegen ungewolltes Schrumpfen, Keimen und Ergrünen der Kartoffeln.

Haltbarkeit

Werden Kartoffeln unter den oben genannten Bedingungen und bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 85 – 90 Prozent aufbewahrt, lassen sie sich wochen- oder sogar monatelang lagern. Im Privathaushalt sind diese idealen Lagerbedingungen selten herstellbar, sodass Kartoffeln hier besser nur wenige Wochen gelagert werden sollten. Fangen die Kartoffeln an zu Keimen oder werden grün, ist dies ein Zeichen dafür, dass die maximale Lagerdauer erreicht ist und die Kartoffeln bald verbraucht werden sollten.
Gekochte Kartoffeln halten sich mindestens zwei Tage im Kühlschrank.

Haltbar machen

Wer Kartoffeln länger haltbar machen möchte, kocht sie ein. Die Kartoffeln dafür schälen, waschen und in einem Topf mit Wasser und etwas Salz halbgar kochen. In einem zweiten Topf Salzwasser kochen. Nachdem die Kartoffeln gekocht wurden, das Kochwasser abgießen. Die Kartoffeln in sterile Einmachgläser füllen, in den Gläsern mit dem Salzwasser aus dem zweiten Topf bedecken und einkochen. So eingekocht halten die Kartoffeln etwa ein Jahr. Weitere Informationen zum genauen Vorgehen gibt es hier.

Verderb erkennen

Frische Kartoffeln sind fest und trocken und weisen eine gleichmäßige braune Farbe sowie einen erdigen Geruch auf, der jedoch nicht muffig ist. Es gibt auch Sorten, die rot oder blau sind.
Runzeln die Kartoffeln, werden leicht grün oder fangen leicht an zu keimen, sollten sie zeitnah verarbeitet werden. Leicht grüne Stellen und Keimstellen sollten großzügig abgeschnitten werden. Sobald die Kartoffeln aber stark oder überwiegend grün sind, sollten sie entsorgt werden.
Sobald fauliger Geruch und faulige Stellen beziehungsweise Schimmel erkennbar sind, sollten die Kartoffeln entsorgt werden.

Zubereitung

Vor der Zubereitung die Kartoffeln gründlich waschen – dabei können Sie eine weiche Bürste oder die raue Seite eines sauberen Küchenschwamms zur Hilfe nehmen. Anschließend eventuelle Keimansätze und grüne Stellen großzügig entfernen. Kartoffeln sollten grundsätzlich ohne Schale verzehrt werden, da sich in diesem Bereich gesundheitsschädliche Stoffe wie Solanin bilden können. Verzehren Sie die geschälten Kartoffeln möglichst rasch und lagern Sie sie vorher nicht in Wasser – das schwemmt wertvolle Inhaltsstoffe aus. Die Kartoffel ist gar, wenn sie beim Einstechen mit dem Küchenmesser weich ist.

  1. Kochen: Die Kartoffeln im Ganzen oder in Stücke geschnitten knapp mit Wasser bedecken, etwas Salz hinzugeben und je nach Größe etwa 15 bis 25 Minuten kochen lassen. Um Vitamine und Mineralstoffe zu erhalten, können Sie Kartoffeln ungeschält und unzerkleinert als Pellkartoffeln kochen und nach dem Kochen die Schale entfernen.
  2. Braten: Braten Sie festkochende Kartoffeln in Scheiben geschnitten einige Minuten bei niedriger bis mittlerer Hitze an.
  3. Backen: Bei 200 Grad Celsius auf einem Backblech lassen sich geschnittene Kartoffeln in etwa 20 Minuten backen, besonders schmackhaft werden sie mit einer Marinade: Schwenken Sie die walnussgroß geschnittenen Stücke beispielsweise in einer Schüssel mit Öl, Salz und Kräutern, bevor Sie sie backen.

Verwertung von Resten

Übrig gebliebene Kartoffeln können Sie einkochen und damit länger haltbar machen. Alternativ können Sie gekochte Reste zu Bratkartoffeln, einem Kartoffelsalat oder einer schnellen Suppe verarbeiten. Kartoffeln vom Vortag machen sich auch sehr gut in einem Auflauf oder als Kartoffelpüree.

Weitere Resterezepte

Was tun mit Kartoffelpüree vom Vortag? Für schnelle Bratlinge einfach eine Portion Kartoffelpüree gut mit einem Ei und einem Esslöffel Mehl verrühren, dann zehn Minuten ruhen lassen. Zerlassen Sie etwas Butter in der Pfanne und geben Sie kleine Portionen der Kartoffelpüreemasse in das heiße Fett. Jetzt anbraten, hin und wieder wenden, bis beide Seiten knusprig goldbraun sind. Die fertigen Kartoffelpüree-Bratlinge können heiß sowohl süß mit Kompott als auch herzhaft mit Crème fraîche oder einer Joghurt-Kräuter-Soße gereicht werden.

Weitere leckere Beste-Reste-Rezepte finden Sie in unserer Rezeptdatenbank oder in den #ResteReloaded-Tutorials.