Verschiedene gefrorene Beeren
Schon gewusst?

Vitamine auf Eis

Quelle: AdobeStock/Maksim Shebeko

Beeren, Brokkoli und Paprika – wer Obst und Gemüse richtig einfriert, erhält sich die Frische des Sommers und hat auch im Herbst noch ausreichend Vitamine auf Lager.

Im Sommer sind Marktstände und Supermarktregale prall gefüllt mit leckerem heimischem Obst und Gemüse. Damit du länger etwas davon hast, kannst du vieles ganz einfach für später einfrieren. Mit der richtigen Vorbereitung und Lagerung schmecken die tiefgekühlten Früchte auch nach zwölf Monaten noch frisch und lecker.  Mit diesen Tipps frierst du Vitamine richtig ein.  

Frisch friert’s sich besser
Egal welche Lebensmittel du einfrieren möchtest: Sie sollten immer so frisch wie möglich sein. Sowohl Obst und als auch Gemüse sollten generell gut ausgereift, aber nicht überreif sein oder gar faule Stellen haben. Am besten verarbeitest du beides unmittelbar nach der Ernte. Damit Geschmack und Aussehen unverändert und möglichst viele Nährstoffe erhalten bleiben, gelten für das Einfrieren vier einfache Grundsätze: 

1.) Richtig vorbereiten
2.) Zügig verarbeiten
3.) Gut verpacken
4.) Schnell durchfrieren  

Auf diese Weise stellst du sicher, dass die Lebensmittel nicht an Qualität einbüßen. Manche Nahrungsmittel eignen sich jedoch besser zum Einfrieren als andere: Während sich Erbsen, Bohnen, Paprika, Brokkoli und andere Kohlsorten gut auf Eis legen lassen , verlieren beispielsweise wasserhaltige Lebensmittel wie Äpfel, Birnen und Erdbeeren tiefgekühlt an Biss und Aroma und werden mit der Zeit sogar braun. Dem kannst du in den meisten Fällen vorbeugen, indem du die Früchte vor dem Frosten zu Mus verarbeitest . Gar nicht eignen sich Salat, Rettich, Radieschen, Tomaten, Gurken und rohe Kartoffeln. 

Gemüse vor dem Einfrieren blanchieren
Wasche frisches Obst und Gemüse zunächst und bereite es für das Einfrieren vor, indem du schadhafte Stellen herausscheidest, Kerngehäuse oder Steine entfernst und die Früchte bei Bedarf schälst oder zerkleinerst. Bei Obst bietet es sich an, es vor dem Einfrieren zusätzlich zu zuckern oder in eine Zuckerlösung zu tauchen. So verliert es weniger Farbe, behält sein Aroma und ist besser vor Gefrierbrand geschützt.  

Es empfiehlt sich darüber hinaus, Gemüse – mit Ausnahme von Spargel, Auberginen und Zucchini – vor dem Einfrieren zu blanchieren, also kurz in kochendes Wasser zu geben. Dies tötet Mikroorganismen auf der Schale ab und sorgt dafür, dass Vitamine beim Einfrieren erhalten bleiben. Je nach Gemüse beträgt die Zeit fürs Wasserbad zwischen einer und vier Minuten.  Nach dem Kochen solltest du das Gemüse in Eiswasser abkühlen, gut abtrocknen und dann direkt tiefkühlen.

Kleine Portionen luftdicht verpacken
Beim Einfrieren ist es von Vorteil, mehrere kleine Portionen abzupacken anstatt eine Große. Zum einen frieren die Lebensmittel so schneller durch, wodurch du Qualitätsverluste vermeidest und zum anderen kannst du deine Tiefkühlkost so später in bedarfsgerechten Mengen wieder auftauen. Eine Gefrierportion Obst und Gemüse sollte aus diesem Grund nie mehr als ein Kilogramm wiegen und eine Packung nicht höher als zehn Zentimeter sein. In der Regel reichen 200 bis 250 Gramm pro Mahlzeit und Person.  Wer die verschiedenen Behälter mit dem jeweiligen Gefrierdatum beschriftet, behält einen besseren Überblick und kann die älteren Produkte bewusst zuerst aufbrauchen. 

Als Behälter eignen sich gut verschließbare und gefriergeeignete Beutel oder Schalen aus Kunststoff. Ein Symbol auf dem Behälter, meist bestehend aus einer oder mehreren Schneeflocken, weist auf die Eignung hin. Möchtest du Plastik vermeiden, kannst du alternativ auch Behälter aus Glas verwenden. Hierbei ist es wichtig, dass du die Gläser nicht bis zum Rand befüllst und sie langsam wieder auftauen lässt, weil sie sonst zerspringen könnten. 

Generell gilt: Bei -18°C ist die Aktivität lebensmitteleigenen Enzyme reduziert und auch in tiefgefrorenen Lebensmitteln gehen Abbauprozesse sehr langsam weiter. Erst ab  -40°C wird enzymatische Aktivität verhindert. Tiefgekühlte Lebensmittel sollten bei minus 18 Grad Celsius und kälter lagern. Bei höherer Temperatur verringert sich die Haltbarkeit. Hast du keine separate Gefriertruhe, sondern nur ein integriertes Gefrierfach im Kühlschrank? Dann kommt es auf die Anzahl der Sterne an. Die zum Einfrieren notwendigen Temperaturen sind erst bei vier Sternen erreicht.  In einem Fach mit weniger Sternen kannst du deine Lebensmittel nur für kurze Zeit aufbewahren.

Auftauen und zubereiten 
Obst verändert durch das Frosten oft seine Konsistenz. Es ist nach dem Auftauen häufig nicht mehr ganz so knackig wie frisch vom Markt. Du kannst es aber problemlos für Getränke, Kompott oder zum Backen verwenden. Als Belag für Torten oder Kuchen taust du die Früchte am besten so lange an, bis sie sich voneinander trennen lassen. Noch tiefgekühlt eignet sich Obst zudem gut zum Herstellen von Bowle oder Eis. Gemüse brauchst du vor dem Zubereiten meist nicht aufzutauen, sondern kannst es direkt in Wasser dünsten oder in etwas Fett anbraten. Beachte jedoch, dass sich die Garzeiten durch das vorherige Blanchieren verkürzen.

Mehr zum richtigen Einfrieren und zur Pflege von Tiefkühlfach und Gefrierschrank erfährst du in der Broschüre „Tiefkühlkost. Einfrieren von A bis Z“. Die Broschüre gibt es kostenlos zum Download beim Medienservice der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft.