Schwerpunkt

Alles Wissenswerte rund ums Ei

Quelle: Lei7 – Adobe Stock

2019 wurden in Deutschland mehr Eier gegessen als jemals zuvor: 236 pro Kopf. Besonders zu Ostern ist die Nachfrage groß, Eier zieren Osternester und werden zu Gebäck und Kuchen verarbeitet. Passend dazu beantwortet Zu gut für die Tonne! die wichtigsten Fragen rund ums Ei, seine Herkunft und Haltbarkeit, die richtige Lagerung sowie mögliche Rezepte.

Farbenfroh angepinselt, gebraten, gekocht, im Kuchenteig oder in der Bratensauce: Während der Osterfeiertage kommen Eier in großer Zahl und diversen Varianten auf den Tisch. Doch woher weiß ich, wo mein Ei eigentlich herkommt? Was muss ich bei der Lagerung zuhause beachten und wie rette ich mein übervolles Osterkörbchen nach den Feiertagen vor der Tonne?

Herkunft und Haltung

Die wichtigsten Informationen zur Hühnerhaltung findest du auf der Schale deines Eis vermerkt. Die erste Ziffer im Code auf der Eierschale gibt das Haltungssystem an. 0 steht für Eier aus ökologischer Erzeugung, 1 für Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung und 3 für Käfighaltung. Seit 2012 findet Käfighaltung nur noch in Kleingruppenhaltung von etwa 65 Tieren statt. Bis spätestens 2028 soll auch diese auslaufen. Hinter der Ziffer für das Haltungssystem steht das Kürzel für den EU-Herkunftsstaat des Eis (in Deutschland „DE“). Die darauffolgende Zahl gibt Auskunft über das Bundesland, in dem der Stallbetrieb steht. Wenn du also neben einer möglichst schonenden Tierhaltung auch Wert auf kurze Lieferwege und weniger Emissionen legst, solltest du dir die Zahl des eigenen Bundeslandes heraussuchen und einprägen.

Wertschätzung beginnt beim Huhn

Wenn du dich auch über den Kauf von Eiern aus artgerechter Haltung hinaus für das Wohl von Hühnern einsetzen möchtest, geht das zum Beispiel mithilfe der „Bruderhahn“-Initiative.  Eier aus „Bruderhahn“-Aufzuchten sind etwas teurer, die Betriebe finanzieren durch den Aufpreis die Aufzucht und somit das Überleben männlicher Tiere. Da sie weder Fleisch noch Eier liefern, werden die ungewollten Brüder der Legehennen teils noch immer getötet. Um das zu verhindern, entwickelt die Bundesregierung aktuell zudem ein Verfahren, mit dem sich männliche Küken noch vor dem Schlüpfen im Ei erkennen lassen.
Eine Liste mit Händlern, die Eier aus „Bruderhahn“-Aufzucht in ihrem Sortiment haben, findest du hier.  

Richtig lagern und Haltbarkeit prüfen

Während du rohe Eier das ganze Jahr über im Supermarkt oder auf dem Markt kaufen kannst, tauchen um Ostern herum zusätzlich vorgekochte und in allen Farbvariationen bemalte Eier in den Regalen auf. Die hier häufig auftretenden Verfärbungen des Eigelbs sagen übrigens nichts über deren Zustand aus. Der Stich ins Grünliche oder Bläuliche hängt damit zusammen, dass die Eier vor dem Verkauf extra lange bei hoher Temperatur gekocht werden, um Salmonellen abzutöten. Dadurch werden chemische Reaktionen ausgelöst, die die Verfärbung verursachen. Gesundheitlich ist dies jedoch völlig unbedenklich.

Bei der Lagerung von rohen, ungefärbten Eiern gilt, dass es zwei Daten auf den Verpackungen auf Eiern gibt: das klassisches MHD und ein Datum, ab wann die Eier gekühlt werden sollten. Erst wenn dieses "gekühlt lagern ab"-Datum erreicht ist, sollten Eier im Kühlschrank gelagert werden, da sich ansonsten ihre Haltbarkeit verkürzt.

Gekochte Eier lagerst du am besten im Kühlschrank, da beim Kochen Risse in der Schale entstehen können, die das Eindringen von Bakterien ermöglichen. Bei vorgekochten, bunten Ostereiern aus dem Supermarkt ist die Schale meist mit Schellack und Palmwachs versiegelt. Deswegen sind sie häufig sehr lange haltbar. Doch auch sie solltest du in den Kühlschrank legen – am besten in die Tür, getrennt von anderen Lebensmitteln.

Auch rohe Eier gehören in die Kühlschranktür, idealerweise mit der Spitze nach unten. Unter der runden Seite unter der Schale befindet sich nämlich die Luftkammer, die durch die Lagerung auf der Spitze daran gehindert wird, weiter nach oben zu wandern. Das verhindert, dass Keime eindringen. Bei der Beurteilung der Haltbarkeit gilt wie bei allen Lebensmitteln mit Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD): Das Datum ist kein Wegwerfdatum. Besteht das rohe Ei den Wassertest, kannst du es auch nach Ablauf des MHDs noch bedenkenlos essen. Um vollständig sicherzugehen, solltest du es danach aber nicht mehr als weiches Frühstücksei löffeln, sondern auf mindestens 70 Grad erhitzt als Rührei oder hartgekocht servieren.  
Wurden Eigelb und Eiweiß beispielsweise für ein Backrezept getrennt und nicht ganz aufgebraucht, können sie in einem sterilen Gefäß eingefroren und bis zu einem Jahr lang im Eisfach  gelagert werden.
Was tun mit dem Überschuss an Eiern?

Nach einem langen Wochenende voller Ostereier kann es manchmal etwas schwerfallen, bei der Resteverwertung noch kreativ zu werden. Die Zu gut für die Tonne! – Rezeptdatenbank bietet dir zum Glück jede Menge Inspiration, wie sich aus Ei-Resten nach Ostern Leckeres zaubern lässt:
•    Brotaufstrich aus Ostereiern
•    Eier-Boulette
•    Eier-Guacamole
•    Eiersalat aus Resten
•    Arme Ritter

Der Tipp zum Schluss: So gelingt das perfekte Frühstücksei

Die gängigen Standardkochzeiten :
•    Weich bis wachsweich: 5-7 Minuten in kochendem Wasser
•    Hart: mindestens 8 Minuten in kochendem Wasser