Gebratene Pilze in einer Pfanne mit Petersilie garniert
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Auf gehts in die Pilze!

Quelle: Doris Heinrichs - Fotolia.com

Im Spätsommer beginnt die Pilzsaison. Viele Sammler zieht es hinaus in die Wälder. Was aber steckt drin im vielgesuchten Pilz? Er ist reich an Aminosäuren, die wir für unseren Stoffwechsel brauchen. Fett enthält er kaum, dafür aber viel Vitamin D und B2, die für Knochen- und Muskelaufbau wichtig sind – und sonst hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln vorkommen. Deshalb sind Pilze besonders für Vegetarier eine ideale Ergänzung des Speiseplans.

Pilze sind nicht nur für unsere Gesundheit wertvoll, sondern auch für die Natur. Was wir ernten und zu leckeren Gerichten zubereiten, ist nur die Frucht des Pilzes. Der Fruchtkörper ist mit einem wurzelähnlichen Geflecht im Boden verankert, das im Kreislauf des Waldes eine wichtige Rolle spielt: Das Pilzgewebe unter der Erde versorgt zum Beispiel Bäume mit Wasser und Aminosäuren. Dafür erhält der Pilz im Gegenzug Kohlenhydrate. Das Pilzgewebe mancher Arten kann über 100 Jahre alt werden.

Wann und wo findet man Pilze?

Wer Pilzesammeln möchte, sollte das am besten nach einigen milden, regnerischen Tagen tun. Das sind die idealen Wachstumsbedingungen für Pilze. Finden kann man sie auf Wiesen ebenso wie in Misch- und Laubwäldern. Hier wachsen bekannte Arten, die auch für Anfänger gut zu bestimmen sind:

  • Maronen finden sich bevorzugt unter Kiefern und Fichten.

  • Pfifferlinge und Steinpilze sind in Laub- und Nadelwäldern zu entdecken.

  • Wiesenchampignons findet man auf Wiesen und Weiden – wie der Name schon verrät. Auch Birkenpilze, Kiefern- und Eichensteinpilz wachsen unter ihren namensverwandten Bäumen.

Ein Bestimmungsbuch sollte man immer dabei haben. Übrigens: Wer einen Pilz findet, sollte an dieser Stelle auch nach weiteren Exemplaren Ausschau halten. Die Chancen stehen gut, mehr davon zu finden. Sie wachsen oft in Gruppen.

Wie erkennt, erntet und transportiert man Speisepilze?

Es gibt für den Laien kein eindeutiges Merkmal, an dem sich erkennen lässt, ob ein Pilz essbar oder giftig ist. Hier hilft ein Bestimmungsbuch mit detaillierten Abbildungen. Wer sich unsicher ist, lässt den Pilz stehen oder holt sich fachkundigen Rat bei einem geprüften Pilzsachverständigen. Eine Liste der Fachleute nach Regionen gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Mykologie.

Pilze sollte man vorsichtig herausdrehen oder dicht über dem Boden mit einem Messer abschneiden. Das ist wichtig, weil das Pilzgeflecht unter der Erde austrocknet, wenn man die Pilze herausreißt. Viele Pilzarten stehen laut Bundesnaturschutzgesetz unter Artenschutz. Dazu gehören beispielsweise Steinpilze, Birkenpilze und Pfifferlinge. Man darf sie nur für den Eigenbedarf sammeln.

Das Sammeln an Straßen sollte man meiden. Die Autoabgase enthalten Schadstoffe und Schwermetalle, die die Pilze aufnehmen. Zum Transport eignet sich ein Korb oder eine Pappschale. So bekommen die Pilze mehr Luft und faulen nicht so schnell.

Der Champignon – Deutschlands beliebtester Pilz

Wer nicht selbst Pilze sammeln will, kauft meist  Champignons. Jährlich isst jeder von uns bis zu drei Kilo davon. Kein Wunder,denn der Pilz wird gezüchtet und ist daher das ganze Jahr verfügbar. Erste Anbauversuche gab es  bereits Mitte des 17. Jahrhunderts in Frankreich. Doch eine nennenswerte Champignonzucht entwickelte sich erst Anfang des 20. Jahrhunderts.