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Brot retten mit praktischen Tipps

Quelle: Philippe Ramakers - Adobe Stock

Nach Zahlen des Markforschungsinstituts GfK aus dem Jahr 2020 stellen Brot und Backwaren mit 13 Prozent einen großen Anteil der vermeidbaren Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten dar. Dabei ist es ganz leicht, das zu ändern: Denn schon mit der richtigen Aufbewahrung und durchdachter Resteverwertung können Sie im Alltag Lebensmittelverschwendung reduzieren: Mit diesen einfachen Tipps zeigen wir, wie.

Tipp 1: Bereits beim Einkauf Verderb vorbeugen

Je größer der Anteil an Roggen, Vollkorn, Schrot oder Sauerteig, desto länger ist das Brot in der Regel haltbar. Am schnellsten altbacken werden Brotsorten mit hohem Weizenmehlanteil oder Hefeteig. Als kleiner Haushalt, der Lebensmittel nicht schnell aufbraucht, können Sie deshalb länger haltbare Brotsorten wählen oder halbe Brote einkaufen, um Verderb vorzubeugen. Kaufen Sie größere Mengen ein, so lagern Sie diese am besten ungeschnitten. Denn ganze Brotlaibe sind länger haltbar als bereits geschnittenes Brot. 

Schon gewusst? Allein an der Farbe oder an ganzen sichtbaren Körnern können Sie nicht immer zweifelsfrei erkennen, ob es sich um Vollkornbrot handelt. Reine Farbstoffe dürfen zwar nicht bei der Brotherstellung eingesetzt werden – viele Zutaten wie Zuckerrübensirup oder Malzextrakt verändern jedoch nicht nur den Geschmack, sondern können auch zu einer dunkleren Färbung des Brotes führen. Ist das Brot nicht eindeutig deklariert, ist es deshalb ratsam, direkt beim Verkaufspersonal nachzufragen. Informationen zur Kennzeichnung von Brot und Kleingebäck finden Sie auf der Website des Bundeszentrums für Ernährung. 

Tipp 2: Knuspriges Brot richtig lagern

An besonders heißen und feuchten Sommertagen ist es empfehlenswert, das Brot im Kühlschrank aufzubewahren, um Schimmelbildung vorzubeugen. Ansonsten sollten Sie Brot nicht im Kühlschrank lagern, da es dort schneller austrocknet und an Geschmack verliert. Besonders roggenhaltiges Brot wird im Kühlschrank schnell altbacken. 

Am besten lagern Sie Brot bei Zimmertemperatur in einer Papiertüte oder im Brotkasten:  Brotkästen-, -töpfe oder -boxen sind aus Edelstahl, emailliertem Stahl sowie als Steingut- oder Keramiktöpfe erhältlich. Genau wie Papiertüten haben Sie die Eigenschaft, dass das Brot zwar geschützt ist, aber nicht luftdicht gelagert wird. So kann es „atmen“ und bleibt länger frisch. Schimmelbildung im Brotkasten verhindern Sie, indem Sie ihn wöchentlich mit Essigwasser säubern. Ein Frischetipp: Stellen Sie angeschnittenes Brot mit der Schnittfläche nach unten, damit es langsamer austrocknet. 

Haltbarkeit bei angemessener Lagerung:

Brotsorte  

Haltbarkeit  

Weißbrot  

ein bis drei Tage  

Weizenmischbrot 

drei bis fünf Tage  

Weizenschrot- und Weizenvollkornbrot 

etwa vier Tage  

Roggenmischbrot 

fünf bis sieben Tage 

Roggenbrot 

etwa sieben Tage  

Toastbrot, originalverpackt 

bis zu sieben Tage 

Roggenschrot- und Roggenvollkornbrot 

sieben bis neun Tage  

Knäckebrot/Zwieback 

mehrere Monate 

Tipp 3: Einfrieren statt wegwerfen

Brot lässt sich sehr gut für einen späteren Zeitpunkt einfrieren. Dies ist insbesondere für kleinere Haushalte der einfachste Weg, Brot vor Schimmel zu bewahren. Geben Sie das Brot dafür in einen gut verschlossenen Tiefkühlbeutel. Bei minus 18 Grad Celsius ist Brot im Tiefkühlfach ein bis drei Monate haltbar.  

Idealerweise frieren Sie einzelne Scheiben ein, so können Sie jederzeit bedarfsgerechte Mengen auftauen. Alternativ können Sie aber auch den ganzen Brotlaib oder ganze Teilstücke einfrieren. Zum Auftauen bei Zimmertemperatur benötigt Brot etwa fünf Stunden. Einzelne Scheiben können Sie auch einfach direkt in den Toaster geben.  

Tipp 4: Altbacken heißt nicht ungenießbar

Altbacken, aber nicht schimmlig? Solche Brotreste sind ein echter Alleskönner! Angetrocknetes Brot wird durch Anfeuchten der Kruste und anschließendes Aufbacken wieder fast so lecker wie am ersten Tag. Alternativ können Sie beim Aufbacken auch ein Schälchen Wasser auf den Boden des Backofens stellen. Ein schnelles Hilfsmittel ist der Toaster: Auch bereits angetrocknete Brotscheiben schmecken getoastet wieder sehr gut. 

Ein Spartipp für alle Lebensmittelretter:innen: Weil im Verkauf abends oft Backwaren übrig bleiben, haben sich besonders bei Bäckereien mit mehreren Filialen in den vergangenen Jahren sogenannte Vortagsläden etabliert. Dort wird Brot vom Vortrag zu einem günstigeren Preis verkauft.  

Wichtig: Schimmliges Brot sollten Sie immer entsorgen! Denn auch wenn nur einzelne Schimmelstellen oder -punkte erkennbar sind, ist davon auszugehen, dass bereits das ganze Lebensmittel vom Schimmelpilz besiedelt ist. Der Schimmel zeigt sich häufig zunächst in Form von kleinen weißen Pünktchen und wird dann großflächiger sowie meistens blau-grünlich. 

Tipp 5: Aus altem Brot Neues zaubern

Mit dunklem Brot können Sie Herzhaftem wie Suppen oder Aufläufen Würze verleihen. Helles Brot passt in seiner Milde hingegen besonders gut in Kombination mit zarten Aromen oder Süßem. Praktische Resterezepte wie Porra, eine kalte Brotsuppe, finden Sie in der Zu gut für die Tonne!-App.

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Quelle: BMEL

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