Selten sind wir so sehr auf unseren Kühlschrank angewiesen wie im Sommer. Bei hohen Außentemperaturen halten sich viele Lebensmittel ungekühlt nur für kurze Zeit. Doch ein unhygienischer, falsch befüllter oder nicht richtig eingestellter Kühlschrank kann auch einen ganz gegenteiligen Effekt haben, indem Keime verbreitet werden und gelagerte Lebensmittel vorzeitig verderben. Hier geben wir Tipps, wie man in der heißen Jahreszeit das Beste aus seinem Kühlgerät herausholt.
Auf den ersten Blick lässt sich ein Kühlschrank kaum falsch bedienen. Dabei gibt es ein paar kleine Tricks, noch einiges für die Haltbarkeit und den Geschmack der Lebensmittel herauszuholen und den Geldbeutel zu schonen.
Richtig einräumen – aber wie?
In praktisch jedem deutschen Haushalt steht ein Kühlschrank. Bei herkömmlichen Modellen schwankt die Temperatur im Innenraum je nach Kühlzone zwischen null und zwölf Grad Celsius. Hier kann es sich lohnen, ab und an mit einem Thermometer nachzumessen, ob die richtige Kühlschranktemperatur eingestellt ist. Der kälteste Ort befindet sich normalerweise auf der Glasplatte direkt oberhalb des Gemüsefachs. Hier herrschen zwischen null und vier Grad Celsius. Einige Kühlschränke haben spezielle Fächer, wie zum Beispiel ein Null-Grad-Fach. Hier am besten frisches Fleisch und Fisch lagern. Die obere sowie die mittleren Ebenen sind mit einer Temperatur von etwa fünf bis sieben Grad gut geeignet für die Lagerung von Milchprodukten und zubereiteten Speisen. Verarbeitetes Fleisch wie zum Beispiel Wurst ist auf den mittleren Kühlschrankebenen gut aufgehoben. Lebensmittel sollten gut verpackt eingeräumt werden, um sie vor Verunreinigungen und einem schnelleren Verderb zu schützen. Obst und Gemüse haben ihren eigenen Platz unten im Gemüsefach. Aber aufgepasst: Manche Obstsorten, zum Beispiel Kirschen, sondern ein Reifegas ab. Deswegen sollten Kirschen gekühlt, aber getrennt gelagert werden. Die Kühlschranktüren eignen sich aufgrund der milderen Temperaturen von etwa zehn bis zwölf Grad besonders für Eier, Butter, angebrochene Marmelade oder Säfte. Detaillierte Infos zur richtigen Lagerung der verschiedenen Lebensmittelgruppen finden Sie hier.
Richtig gelagert, optimal gekühlt
Schon beim Einräumen der Einkäufe hilft es, die Lebensmittel mit entsprechendem Abstand auf den Kühlebenen zu platzieren. Denn: Kühlschränke funktionieren durch Luftzirkulation, die den eingelagerten Lebensmitteln die Wärme entzieht und diese nach oben abtransportiert. Das klappt am besten, wenn man den Kühlschrank nicht überfüllt. Nicht jedes Lebensmittel gehört in den Kühlschrank: Besonders Exoten werden besser bei Raumtemperatur aufbewahrt. Hier gibt es einen Überblick mit Informationen, welche Lebensmittel im Kühlschrank gelagert werden müssen.
Manche Obst- und Gemüsearten wie Tomaten oder exotische Früchte verlieren bei zu niedrigen Temperaturen an Geschmack, verderben schneller oder beeinflussen in der Nähe gelagerte Lebensmittel, weil sie Reifegase abgeben. Angeschnittene Obstsorten und Exoten wie Ananas oder Melone gehören in ein separates Behältnis und mit der Schnittfläche nach unten in das Gemüsefach. Heiße Sommertage kann man dann auch mit dem Rest der Frucht noch versüßen. Durch das Lagern auf der Schnittfläche verringert sich die Wahrscheinlichkeit, dass die angeschnittenen Oberflächen von Keimen befallen werden.
Hygiene ist alles
Die Luft im Kühlschrank ist in ständiger Bewegung. Das fördert nicht nur den Kühleffekt, sondern verteilt im Zweifel auch Keime, Pilzsporen und Bakterien großflächig unter den Lebensmitteln. Wer den Kühlschrank regelmäßig reinigt, entzieht den Keimen den Nährboden.
Vor dem Verstauen von Einkäufen, sollten die Einkäufe und die eigenen Hände sorgfältig gereinigt werden. Um die Verteilung von Keimen einzudämmen, hilft es, angebrochene Speisen luftdicht zu verpacken – beispielsweise in Glas- oder Metallboxen. Von Schimmel befallene Früchte und anderweitig verdorbene Lebensmittel sollten schnellstmöglich rückstandsfrei aus dem Kühlschrank entfernt werden.
Einmal im Monat sollte der Kühlschrank ausgeräumt und sorgfältig gereinigt werden. Dafür benötigt man weder aggressive Putzmittel noch raue Schwämme. Ein frischer Putzlappen und ein Eimer Wasser mit einem Spritzer Allzweckreiniger, Spülmittel oder Essig entfernen einen Großteil aller Keime und Verunreinigungen. Weitere Tipps zur Kühlschrankreinigung gibt es in unserem zugehörigen Schwerpunkt-Text.
Eiskalt Geld sparen
Durch eine nachhaltige Lagerung von Lebensmitteln und den richtigen Umgang mit Kühlschrank und Eisfach kann man auch bares Geld sparen: Vereiste Kühlfächer kosten unnötig Energie, da die Kälte zunächst durch die Eisschichten in den Innenraum gelangen muss. Auch kann der entstehende Reif frischen Lebensmitteln schaden. Deshalb: Den Kühlschrank bei Bedarf regelmäßig abtauen – beispielsweise bevor es in den Sommerurlaub geht oder bei ohnehin niedrigen Außentemperaturen im Winter. Für eine möglichst niedrige Stromrechnung hilft es außerdem, die Kühlschranktüren selten zu öffnen und Nahrungsmittel wohlüberlegt zu entnehmen. Jedes Öffnen treibt die Temperatur im Inneren nach oben, die anschließend wieder heruntergekühlt werden muss. Generell verbrauchen Kühlschränke mehr Strom, wenn sie in unmittelbarer Nähe zu wärmeabgebenden Küchengeräten wie Herd oder Spülmaschine beziehungsweise in der direkten Sonne stehen. Ein weiterer Trick besteht darin, regelmäßig die Gummidichtungen an der Tür zu kontrollieren und wenn möglich das Lüftungsgitter an der Rückseite des Kühlschranks zu entstauben.