Verschiedene Milchprodukte wie Butter, Milch, Joghurt und Molke
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Milch – länger haltbar als du denkst!

Quelle: Dmytro Sukharevskyy - fotolia

Milch und Milchprodukte sind beliebt: 52 Liter Milch und 17 Kilo Joghurt verbrauchte jeder Deutsche im Jahr 2015. Doch nicht alle gekauften Milchprodukte werden verzehrt, oft landen sie auch unnötig im Abfall, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) falsch interpretiert wird. Dabei sind selbst empfindliche Produkte wie Milch, Sahne oder Joghurt sehr oft auch nach Ablauf des MHDs noch gesund und lecker.

Knapp 70 Prozent aller Deutschen kaufen mehrmals im Monat für den eigenen Haushalt Milch ein. Besonders im Sommer lohnt sich für den Transport eine Kühltasche. Denn neben Licht gefährdet Wärme Milch und Milchprodukte besonders. Milcherzeugnisse sollten deshalb schnell wieder in den Kühlschrank gelangen. Hier bleiben sie gut verschlossen, am besten originalverpackt, im mittleren Bereich bei sechs Grad Celsius frisch. Milch, die offen steht, verdirbt übrigens nicht nur leichter, sie nimmt auch schnell Fremdgerüche an. Deshalb heißt es insbesondere neben geruchsintensiven Speisen wie Zwiebeln oder Käse: Deckel drauf! Trinke Milch nicht direkt aus der Packung. Denn dabei können Keime in die Milche gelangen, die sie schneller verderben lassen.

Sinnestest schlägt MHD

Milch oder Joghurt über dem MHD werden leider oft vorschnell weggeworfen. Das MHD ist kein Wegwerfdatum. Es gibt an, bis zu welchem Termin der Hersteller bei ungeöffneter Packung und richtiger Aufbewahrung die spezifischen Eigenschaften des Produktes garantiert – wie beispielsweise Farbe, Geschmack und Aussehen. Auch nach Ablauf dieses Datums sind Milchprodukte meist noch gesund und lecker. Um herauszufinden, ob der Joghurt oder der letzte Rest Milch noch genießbar ist, vertraue einfach deinen Sinnen: Was noch gut aussieht, gut schmeckt und gut riecht ist in der Regel auch noch gut.

Eine Ausnahme: Unbehandelte rohe Milch, sogenannte Vorzugsmilch trägt kein MHD, sondern ein Verbrauchsdatum. Nach diesem sollte man sie tatsächlich nicht mehr verzehren.

Geht das noch?

Generell gilt: Milch und Milchprodukte solltest du im Kühlschrank lagern und so bald wie möglich verbrauchen. Doch nichts muss vorschnell im Müll landen. Diese Grundregeln helfen bei der Orientierung:

Frischmilch und ESL-Milch (extended shelf life = längere Haltbarkeit im Regal) sind nach dem Öffnen etwa fünf Tage haltbar. Verderben sie, riechen sie deutlich säuerlich.

H-Milch kannst du nach dem Öffnen in der Regel sieben Tage lang trinken. Achtung: H-Milch riecht nicht säuerlich, wenn sie verdirbt und flockt auch nicht aus. Allerdings bekommt sie einen deutlich muffigen oder bitteren Geschmack.

Bei Sauermilchprodukten wie Joghurt oder Quark zeigt der ungeöffnete Deckel, ob das Produkt noch gut ist: Wölbt sich der Deckel nach oben, ist es verdorben. Eine Ausnahme ist Kefir: Er enthält Kohlensäure, die den Deckel auch beim genießbaren Produkt wölbt.

Fettes darf in den Tiefkühler

Im Gefrierschrank bleibt vieles länger frisch. Auch fettreiche Milchprodukte wie Butter, Sahne oder Frischkäse kannst du einfrieren. Bevor du sie verwendest, solltest du sie einen Tag im Kühlschrank auftauen. Auch H-Milch kannst du einfrieren. Sie schmeckt anschließend zwar nicht mehr ganz so gut, zum Kochen und Backen reicht es aber allemal.
Sauermilchprodukte wie Joghurt, Quark, Dickmilch oder Kefir werden beim Einfrieren körnig und gerinnen, sie gehören daher nicht in den Tiefkühler. Reste solltest du am besten gleich verbrauchen.

Milchreste als Essensretter

Ein Schuss Milch, Sahne oder Joghurt leistet gute erste Hilfe, wenn ein Gericht zu scharf, zu salzig oder zu sauer geraten ist – das perfekte zweite Leben für übrige Milchprodukte.
Ansonsten kannst du kleine Reste Joghurt, Sahne oder Quark gut mit frischen Früchten kombinieren -   als Topping für den Obstsalat oder als kleines Extra im Smoothie.