Salatstrunk, Zwiebelwurzel und andere Gemüsereste landen meist im Biomüll. „Regrowing“ ist eine ressourcenschonende Alternative, bei der aus Resten neue Pflanzen werden. Die Methode ist nicht nur unkompliziert und umweltfreundlich – sie spart auch Geld. Wir informieren, welche Sorten sich für Regrowing anbieten und was es dabei zu beachten gibt.
2021 ist das Internationale Jahr für Obst und Gemüse. Daher richten wir den Fokus immer wieder auf einzelne Obst- und Gemüsesorten. Bei der Methode des Regrowing wachsen bestimmte Obst- und Gemüsereste nach oder es entstehen neue Pflanzen – einfach zuhause auf Ihrem Fensterbrett. Das hat viele Vorteile: Es fällt weniger Abfall an und durch die eigene Anzucht können Sie Geld beim Einkauf und gleichzeitig Ressourcen einsparen.
Neue Pflanzen durch vegetative Fortpflanzung
Regrowing funktioniert bei Pflanzen, die sich vegetativ, also ungeschlechtlich vermehren. Bei der vegetativen Fortpflanzung entsteht im Gegensatz zur geschlechtlichen Vermehrung eine neue Pflanze ohne Blüte, Befruchtung und Ausbildung eines Samens – allein aus sich teilenden Zellen der Mutterpflanze. Es gibt verschiedene Wege der vegetativen Vermehrung, die häufig in der Natur auftreten, aber auch zur künstlichen Vermehrung von Pflanzen genutzt werden. Beispiele sind Ableger bei Zimmerpflanzen oder die Vermehrung durch Stecklinge.
So gelingt Regrowing
Die Anforderungen an Ausstattung und Platz beim Regrowing sind gering. Gerade deshalb ist die Methode eine besonders gute Möglichkeit für Anfänger:innen und Menschen ohne Balkon oder Garten, um eigenes Gemüse anzubauen. Sie benötigen: einen möglichst hellen Standort – am besten einen Fensterplatz – saubere Messer, einige Gläser und Blumentöpfe, Wasser und Erde. Zum Einpflanzen können Sie Anzuchterde verwenden, normale Blumenerde ist aber ebenfalls geeignet. Regrowing-Pflanzen fühlen sich bei Zimmertemperatur am wohlsten.
Die meisten Regrowing-Sorten durchlaufen zwei Phasen: In der ersten Phase kommt ein mit einem sauberen Messer abgetrennter Teil der Pflanze in ein Glas mit lauwarmem Wasser. Um zu verhindern, dass die Pflanzen in dieser Zeit faulen, sollten Sie das Wasser möglichst täglich wechseln. Falls der Strunk schimmelig wird, können Sie in den meisten Fällen die betroffene Stelle mit einem Messer abschneiden. Für die zweite Phase pflanzen Sie die Pflänzchen je nach Sorte ein bis zwei Wochen später in Erde ein und können sie nach mehreren Wochen ernten.
Diese Sorten eignen sich am besten
Frühlingszwiebeln eignen sich besonders gut für Einsteiger:innen, da sie besonders schnell nachwachsen. Zunächst kommt das untere Ende der Zwiebel – dafür etwa drei bis fünf Zentimeter oberhalb der Wurzel abschneiden – in ein Glas Wasser, sodass sich neue Wurzeln bilden können. Bereits nach vier Tagen lässt sich ein starkes Wachstum beobachten und nach etwa einer Woche können Sie die Pflanzen mit etwas Erde in einen Topf setzen. Dabei ist wichtig, dass nur die Wurzeln mit Erde bedeckt sind. Nun regelmäßig gießen und nach drei bis vier Wochen können Sie die Frühlingszwiebel ernten. Übrigens: Lauch wächst auf dieselbe Weise nach.
Auch einige Salate eignen sich gut für Regrowing. Zum Nachwachsen von Romanasalat können Sie am besten einen mindestens fünf Zentimeter langen Strunk verwenden, der im Glas etwa zur Hälfte mit Wasser bedeckt sein sollte, sodass der obere Teil oben aus dem Wasser ragt. Nach fünf bis zehn Tagen deuten sich neue Wurzeln an und es zeigt sich frisches Grün am oberen Teil des Salatstrunks. Jetzt können Sie den neuen Romanasalat einpflanzen. Dabei sollte nur der Strunk in die Erde, nicht die neu treibenden Blätter. Bei regelmäßigem Wässern ist der Salat nach vier bis sechs Wochen bereit zur Ernte. Hierbei können Sie entweder den ganzen Kopf mit einem scharfen Messer oberhalb der Wurzel abtrennen oder je nach Bedarf einzelne Blätter von außen nach innen abschneiden – so treibt der Salat weiter Blätter.
Tipps, wie Sie das frisch geerntete Gemüse am besten lagern, finden Sie hier.
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