Eins steht fest: Lebensmittel gehören nicht den Müll. Dennoch gehen etwa ein Drittel der produzierten Lebensmittel weltweit verloren oder landen in der Tonne. In Deutschland werden durchschnittlich in Privathaushalten pro Kopf 79 kg Lebensmittel im Jahr weggeworfen. Etwas ist im Kühlschrank vergessen, der Hunger ist kleiner als gedacht oder Essenspläne ändern sich kurzfristig – damit ist ganz schnell eine Paprika oder das Brot verschimmelt. Doch retten Sie vielleicht schon mehr Lebensmittel vor der Tonne als der Durchschnitt?
Viele stutzen zunächst bei den Zahlen zur Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten. Der Grund hierfür scheint zu sein, dass einige ihre Lebensmittelabfälle nicht bewusst wahrnehmen. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Mal ist die Menge an Müll so gering, dass sie irrelevant wirkt – wie zum Beispiel bei der letzten Scheibe Käse oder einer halben Zucchini – und mal erscheint das Entsorgen unvermeidlich wie bei verschimmelten Lebensmitteln.
Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie ganz leicht herausfinden, wie viele Lebensmittel bei Ihnen tatsächlich im Müll landen. Und mit ein paar Tricks wird es dann noch einfacher, Ihre Abfälle zu reduzieren.
Alles, was Sie zum Messen brauchen, sind eine übliche Küchenwaage und ein Gefäß zum Sammeln und Wiegen der Abfälle.
Was wird gemessen?
Wiegen Sie alle Lebensmittel oder Teile von Lebensmitteln, bevor Sie sie entsorgen – egal, ob über den Restmüll, die Bio-Tonne oder den Kompost. Auch das Verfüttern an Tiere ist für Lebensmittel, die für den menschlichen Verzehr gedacht sind, eine Zweckentfremdung. Messen Sie daher auch diese Mengen mit.
Getränke müssen ebenfalls erfasst werden sowie Schalen oder nicht-essbare Anteile von Lebensmitteln wie etwa Knochen oder Kerne.
Vergessen Sie nicht, auch Tellerreste miteinzubeziehen, die beim Essen auswärts anfallen. Diese können Sie sich entweder mitgeben lassen und wiegen oder schätzen.
Wie wird gemessen?
Überlegen Sie sich zunächst, für welchen Zeitraum Sie Ihre Lebensmittelabfälle erfassen möchten. Je länger Sie messen, desto aussagekräftiger ist Ihr Ergebnis. Eine Woche ist eine gute Richtlinie. Dies sollte eine möglichst alltägliche Woche sein, also keinen Urlaub oder mehr Restaurantbesuche als üblich beinhalten.
Wählen Sie danach ein passendes Gefäß oder einen separaten Mülleimer und bestimmen Sie das Eigengewicht. Dieses können Sie am Ende des Zeitraums vom Endgewicht abziehen. Flüssigkeiten können Sie separat in einem Messbecher sammeln.
Sammeln Sie dann ausnahmslos wie oben beschrieben Ihre Abfälle und bestimmen Sie zum Schluss das Gewicht dieser. Sind Sie vielleicht schon überdurchschnittlich gut?
Zeitraum | Schnitt in Deutschland |
Monat | 6,6 kg |
Woche | 1,5 kg |
Tag | 216 g |
Messen Sie sich auch mit Freund:innen oder Ihrer Familie.
Wie Sie ganz leicht noch mehr Lebensmittel retten können, erfahren Sie hier.