Eine junge Frau steht vor einem offenen Kühlschrank und schaut skeptisch auf einen noch nicht geöffneten Joghurtbecher dessen Mindeshaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Darüber steht: Etwas drüber? Rechts daneben ist eine Schale gefüllt mit Quark, Obst und Müsli. Darunter steht: Milchprodukte sind oft noch länger gut: Einfach gucken, riechen und probieren. 54% machen das schon so.

Mit diesen Tricks haben die Lebensmittel ein langes Leben

Haltbar machen

Quelle: BMEL

Zu viel eingekauft? Trotz guter Planung und passender Lagerung kommt es immer wieder vor, dass der Kühlschrank voller ist als unser Hunger groß und Lebensmittel länger liegen als beabsichtigt. Alles kein Grund zur Sorge! Denn wer Lebensmittel richtig kühlt, einfriert, einkocht oder einlegt, macht diese haltbar und bewahrt sie vor der Tonne.

Es passiert immer wieder: Man greift einen Becher Quark aus dem Kühlschrank und sieht, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) überschritten ist. Ohne großes Zögern landet dieser im Mülleimer. Das muss nicht sein. Abgelaufene Lebensmittel müssen meist nicht weggeworfen werden. Sie sind oft noch länger gut. Die Genießbarkeit lässt sich einfach durch Gucken, Riechen und Probieren bewerten. Alternativ kann ein Lebensmittel auch frühzeitig eingefroren, fermentiert, eingekocht oder eingelegt werden. Hier zeigen wir, wie dies das Leben der Lebensmittel verlängern kann: 

Haltbarkeit überprüfen

Bevor ein Lebensmittel in der Tonne landet, sollte überprüft werden, ob es wirklich verdorben ist. Das Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum geben hierbei eine erste Orientierung. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist eine Empfehlung des Herstellers. Bis zum angegebenen Datum garantiert dieser bei richtiger Lagerung die spezifischen Eigenschaften des ungeöffneten Produkts wie beispielsweise Geschmack, Farbe und Konsistenz. Mit Überschreiten des MHDs ist ein Lebensmittel also nicht automatisch schlecht. Verlassen Sie sich auf Ihre Sinne: Wenn ein Produkt gut aussieht, riecht und schmeckt, ist es meistens auch noch gut. Grundsätzlich gilt: Eine offene Packung lässt Sauerstoff, Feuchtigkeit und Mikroorganismen hinein. Geöffnete Lebensmittel können also schneller verderben. Auf den Verpackungen mancher Produkte finden sich daher auch Angaben darüber, wie lange diese nach Anbruch noch haltbar sind. Wichtig für die Haltbarkeit sind die richtige Aufbewahrung und der sachgemäße Transport – zum Beispiel vom Supermarkt nach Hause.  


Einige besonders leicht verderbliche Produkte tragen hingegen ein Verbrauchsdatum (VD). Sie tragen die Kennzeichnung „zu verbrauchen bis“. Ob Hackfleisch, frisches Geflügel oder vorgeschnittener Salat – ist das VD überschritten, gibt es leider nur noch eine Möglichkeit: Ab in die Tonne damit. Diese Lebensmittel sollten auch durchgebraten nicht mehr verzehrt werden. Sonst besteht die Gefahr einer Lebensmittelvergiftung. Insbesondere bei Fleischprodukten gilt: Lagerungshinweise beachten und beim Transport vom Supermarkt nach Hause kühl halten.  

Richtig kühlen

Die meisten frischen Lebensmittel wie Milchprodukte, Fleisch und Fisch, ebenso wie viele Obst- und Gemüsesorten gehören nach dem Einkauf direkt in den Kühlschrank. Um den Überblick zu behalten, was frisch ist und was nicht, hilft das FiFo-Prinzip (First in, First out): Neue Ware nach hinten, Ältere nach vorne.  

Darüber hinaus haben die meisten Kühlschränke mehrere Temperaturzonen. Oberhalb des Gemüsefachs gilt: Je höher, desto wärmer. Das unterste Fach über dem Gemüsefach ist am kühlsten. Die Tür bekommt beim Öffnen am meisten Wärme ab. Damit Lebensmittel im Kühlschrank möglichst lange frisch bleiben, sollen sie jeweils in das richtige Fach eingeräumt werden: 
 

  • Oberstes Fach (ca. 5-7 °C): Zubereitetes, Käse 

  • Mittleres Fach (ca. 5-7 °C): Milch, Joghurt, Quark, Wurst 

  • Unterstes Fach über der Schublade (0-4 °C): Leicht Verderbliches wie Fleisch, Fisch, Geflügel 

  • Schublade ganz unten (ca. 6-10 °C): Obst und Gemüse (Ausnahme: Kälteempfindliches Obst wie exotische Früchte oder wasserhaltiges Gemüse gehören nicht in den Kühlschrank.) 

  • Tür: Butter, Dressing, Marmelade, Soßen, offene Säfte 


Bei einem Mehrzonenkühlschrank gibt es über den normalen Kühlbereich hinaus eine Kaltlagerzone mit Temperaturen zwischen null und zwei Grad Celsius. Der Vorteil: leicht verderbliche Lebensmittel wie Gemüse und Wurst halten dort bis zu drei Tage länger frisch. Neben der Temperatur lässt sich in Mehrzonenkühlschränken auch die Luftfeuchtigkeit regulieren. Wie man die besonderen Bereiche eines Mehrzonenkühlschrank am besten einräumt, zeigen wir hier: 

  • Null-Grad-Zone, trocken (max. 2 °C, relative Luftfeuchtigkeit 50 bis 55 Prozent): Fisch, frisches Fleisch, Hackfleisch, Wurstwaren, Milchprodukte wie beispielsweise Frischkäse 

  • Null-Grad-Zone, feucht (max. 2°C, relative Luftfeuchtigkeit bis 95 Prozent): kälteunempfindliches Gemüse wie Karotten, Obst, Küchenkräuter, Pilze und Salate 

Einfrieren

Die einfachste Methode, Frisches haltbar zu machen, ist das Tiefkühlen. Bei niedrigen Temperaturen können sich Mikroorganismen nicht so schnell vermehren. Damit das Einfrieren gelingt und Ihre Lebensmittel ihr Aroma nicht verlieren, gilt es Folgendes zu beachten: 

Kühlkette sicherstellen

Kaufen Sie Produkte bereits tiefgekühlt, sollten sie vor dem An- oder sogar Auftauen geschützt werden. Für den Transport eignen sich spezielle Isoliertüten, Kühltaschen oder -boxen. Zu Hause kommen die Einkäufe dann am besten direkt in den Gefrierschrank. 

Auf Hygiene achten

Achten Sie beim selbst Einfrieren bei allen Arbeitsschritten auf Hygiene, denn trotz niedriger Temperaturen können Bakterien im Gefrierschrank überleben und sich nach dem Auftauen weiter vermehren. Frische Produkte sollten daher im Kühlschrank aufgetaut werden. Dabei sollte das Produkt – vor allem, wenn es sich um Fleisch handelt – nicht mit dem Abtauwasser in Kontakt kommen. 


Richtig einfrieren

Je frischer die Produkte beim Einfrieren, umso länger halten sie sich. Frieren Sie Lebensmittel am besten direkt portionsweise ein. Das spart beim Auftauen Energie und man hat direkt die richtige Menge zur Hand. Wichtig ist eine Verpackung, die vor Austrocknen und Aromaverlust schützt, wie zum Beispiel Gefrierbeutel. Damit Gemüseteile oder Beeren beim Einfrieren nicht zusammenkleben, können sie vorher auf einem Tablett kurz in den Tiefkühler gestellt werden. Erst danach kommen die gefrorenen Stücke in den Gefrierbeutel. 

Gekochte Reste können ebenfalls gut eingefroren werden und halten sich so etwa drei bis sechs Monate luftdicht verpackt im Tiefkühlfach. Einige Gewürze können beim Einfrieren ihren Geschmack verstärken (z. B. Basilikum, Dill oder Estragon) oder verlieren (z. B. Anis, Majoran, Paprika oder Pfeffer), sodass nach dem Auftauen gegebenenfalls ein erneutes Abschmecken notwendig ist. 

Auch einmal Aufgetautes kann, sofern es sich nicht um Fleisch handelt, ruhig wieder eingefroren werden. Zu beachten ist: langsam und hygienisch im Kühlschrank auftauen, Reste schnell zurück ins Gefrierfach und später gründlich erhitzen. 

Nicht alle Lebensmittel eignen sich gleichermaßen zum Einfrieren und sind im Gefrierfach ähnlich lange haltbar. Unser Tipp: Beschriften Sie Eingefrorenes stets mit dem Datum, an dem es hergestellt beziehungsweise eingefroren wurde. Die Tabelle zeigt, welche Lebensmittel wie und wie lange eingefroren gelagert werden können.  

Lebensmittel Zum Einfrieren geeignet Lagerzeiten Richtig auftauen
Biskuit- Hefe- und Rührteig (roh) Ja Bis zu einem Monat Im Kühlschrank
Torten, Blätterteig (roh) Ja Bis zu zwei Monate Im Kühlschrank
Käse Ja Zwei bis vier Monate Im Kühlschrank
Brot, Brötchen, Hefegebäck, Biskuitböden, Obstkuchen, Rührkuchen Ja Bis zu sechs Monate Bei Zimmertemperatur auftauen und anschließend toasten oder aufbacken
Fisch Ja Zwei bis fünf Monate Im Kühlschrank
Butter Ja Bis zu neun Monate Im Kühlschrank
Rindfleisch Ja Neun bis zwölf Monate Im Kühlschrank, Auftauwasser regelmäßig abgießen
Schweinefleisch Ja Zwei bis sieben Monate Im Kühlschrank, Auftauwasser regelmäßig abgießen
Geflügel Ja Acht bis zehn Monate Im Kühlschrank; Auftauwasser regelmäßig abgießen; mit kaltem Wasser abwaschen
Margarine, Quark und Sahne Ja Bis zu zwölf Monate Im Kühlschrank
Rohes Eigelb Ja Sechs bis zehn Monate Im Kühlschrank
Rohes Eiweiß Ja Ca. zwölf Monate Im Kühlschrank
Gemüse (Bohnen, Erbsen, Paprika, Karotten, versch. Kohlarten, Spinat) Ja (gewaschen, zerkleinert oder in den meisten Fällen blanchiert) Neun bis 15 Monate Direkt in der Pfanne oder im Topf
Obst (Beeren, Äpfel, Birnen, Steinobst ohne Kerne, Südfrüchte ggf. vorher schälen) Ja (gewaschen und geputzt) sechs bis 15 Monate Im Kühlschrank, bei Zimmertemperatur oder in der Mikrowelle
Gekochte Nudeln Ja Drei bis Vier Monate In lauwarmem Wasser
Gemüse (Blattsalate, Tomaten, rohe Kartoffeln) Nein - -
Joghurt Nein - -

Einkochen, Einlegen und Fermentieren

Was nach verstaubten Küchentipps aus Großmutters Zeiten klingt, liegt wieder voll im Trend: Einkochen, Einlegen, Fermentieren. Entsprechend dieser Methoden haltbar gemachte Lebensmittel sind kühl, trocken und lichtgeschützt gelagert bis zu einem Jahr haltbar. Gleichzeitig bleiben Nährstoffverluste gering. Beschriften Sie frisch Eingemachtes mit dem Herstellungsdatum und stellen Sie es stets nach hinten ins Vorratsregal, sodass immer zuerst die älteren Gläser verbraucht werden. Zu beachten: Bei losem Deckel, starker Trübung oder Verfärbung sowie unnatürlichem Geruch sollte Eingemachtes entsorgt werden. 

Doch wie finden Gemüse und Obst überhaupt ihren Weg ins Einmachglas? Was es rund ums Einkochen, Einlegen oder Fermentieren im Detail zu wissen gibt, fasst das Bundeszentrum für Ernährung hier zusammen. 

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Quelle: BMEL

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