Auf den ersten Blick scheint Lebensmittelverschwendung ein abstraktes Thema zu sein, von dem sich viele nicht angesprochen fühlen. Wir erklären, warum Lebensmittelverschwendung uns alle betrifft und warum es so wichtig ist, Lebensmittelabfälle zu reduzieren – angefangen im eigenen Haushalt.
„Ich werfe nichts weg.“
Diesen Satz hört man häufig. Denn – hier sind sich die meisten einig – Lebensmittel wirft man nicht weg. Erstaunlich, denn im Schnitt werden in Privathaushalten pro Kopf 79 kg Lebensmittel im Jahr weggeworfen. Das sind 60 % der gesamten Lebensmittelabfälle in Deutschland. Werfen wir also mehr weg, als wir denken?
Nur sehr Wenigen gelingt es tatsächlich, kaum Lebensmittel wegzuwerfen. Zu schnell verschimmelt mal eine Zitrone, das Brot oder die Möhren, man vergisst etwas im Tiefkühlfach oder es brennt etwas an.
Viele scheinen ihre Lebensmittelabfälle also nicht zu bewusst wahrzunehmen. Die Gründe dafür sind verschieden. Sei es, weil das Wegwerfen bei verschimmelten oder angebrannten Lebensmitteln so unvermeidlich ist, oder weil die Mengen manchmal so klein sind, dass sie in dem Moment kaum relevant erscheinen – wie etwa bei einer halben Kartoffel oder einem kleinen Rest Frischkäse.
Einige verweisen auf die Entsorgung auf dem Kompost oder das Verfüttern an Hunde, Hühner oder andere Tiere. Was Viele hierbei nicht im Blick haben: Lebensmittel sind für den menschlichen Verzehr gedacht. Natürlich ist das immer noch besser, als die Lebensmittel in den Restmüll zu werfen. Doch besser wäre es, wenn diese Abfälle gar nicht erst entstehen würden.
Und was ist, wenn ein Lebensmittel verschimmelt ist? Auch das ist Lebensmittelverschwendung. Natürlich sollte niemand verschimmelte Lebensmittel essen. Hier geht es um den rechtzeitigen Verzehr, bevor das Lebensmittel verdirbt. Verhindern lässt sich das durch gute Planung oder passende Lagerung.
Warum ist es wichtig, Lebensmittelabfälle zu reduzieren?
Diese Frage beantworten zu müssen, scheint zunächst nicht notwendig. Und dennoch: Die Selbstverständlichkeit, dass Lebensmittel nicht weggeworfen werden sollten, führt leicht dazu, das Thema Lebensmittelverschwendung nicht ernst zu nehmen. Um im stressigen Alltag unser Verhalten nachhaltig zu ändern, braucht es gute Gründe – manchmal vielleicht auch, um Familienmitglieder zu überzeugen.
Hier sind drei Gründe, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
1. Ressourcen schonen, Umwelt schützen
Unsere Essgewohnheiten haben einen direkten Einfluss auf das Klima. Jede Mahlzeit, die wir genießen, verbraucht Ressourcen – von der Produktion über die Lagerung bis hin zum Transport. Für all diese Schritte benötigen wir zum Beispiel Wasser, Ackerboden und Energie. Wenn wir die produzierten Lebensmittel dann wegwerfen, verschwenden wir diese Ressourcen – vollkommen unnötig.
Und nicht zu vergessen: Durch die Müllentsorgung der weggeworfenen Lebensmittel wird wiederum Energie benötigt.
2. Wertschätzung für die Landwirtschaft und unsere Lebensmittel
Lebensmittel sind in Deutschland immer und nahezu überall verfügbar. Die Prozesse, bis ein Lebensmittel im Handel zu kaufen ist, sind für viele jedoch nicht sichtbar. Der Bezug zu unseren Lebensmitteln und die Wertschätzung sind dadurch gesunken.
In jedes Lebensmittel stecken unsere Landwirt:innen nicht nur materielle Ressourcen, sondern investieren auch ihre Arbeitskraft und Herzblut. Zur Wertschätzung dieser Arbeit gehört es auch, die produzierten Lebensmittel nicht wegzuwerfen.
3. Geld sparen
Die eigenen Lebensmittelabfälle zu reduzieren, spart Geld. Schließlich haben wir für die Lebensmittel bezahlt. Wenn wir Lebensmittel wegwerfen, werfen wir quasi bares Geld in den Müll. Durch eine gute Einkaufsplanung lässt sich also leicht etwas Geld sparen.
Was können wir tun?
Zu gut für die Tonne! hilft Ihnen dabei, Ihre eigenen Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Stöbern Sie durch unsere Tipps für zu Hause. Erfahren Sie, wie Sie durch gute Planung, passende Lagerung und kreative Resteverwertung nach und nach ihre Lebensmittelverschwendung im Alltag reduzieren können.