Sektorspezifisches Dialogforum
Die Verarbeitung von Lebensmitteln ist eine hochspezialisierte Stufe in der Lebensmittelversorgungskette. Hier finden sich industrielle Strukturen und mittelständische Unternehmen ebenso wie kleine, handwerkliche Betriebe und Manufakturen.
Der Anteil des Verarbeitungssektors ist beim Thema Lebensmittelverschwendung nicht unerheblich: 15 % der Lebensmittelabfälle – in absoluten Zahlen mehr als 1,6 Mio. Tonnen jährlich – fallen hier in Deutschland an (Statistisches Bundesamt 2022).
Aus diesem Grund ist es wichtig, auch den Bereich der Lebensmittelverarbeitung in die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals (SDGs, insbesondere SDG 12.3 zur deutlichen Reduzierung der Lebensmittelverschwendung) einzubeziehen.
Im Rahmen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung der Bundesregierung wurde daher ein Dialogforum zum Sektor Verarbeitung eingerichtet. Ziel dieses zweijährigen, im Dezember 2022 beendeten Dialogforums war es, ein Netzwerk von kompetenten, richtungsweisenden und innovativen Unternehmen und Menschen sowie Organisationen aufzubauen, die sich für eine deutliche und dauerhafte Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in der Verarbeitung und darüber hinaus engagieren. Mit dem Instrument der „Runden Tische“ brachte die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) die relevanten Akteure zusammen, sammelte und entwickelte gemeinsam Strategien für die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung – inklusive praktischer Demonstrationsvorhaben in geeigneten Verarbeitungsbetrieben. Dabei hat das Thünen-Institut ein begleitendes Monitoring und eine Bilanzierung der Lebensmittelabfallströme in der Verarbeitung durchgeführt. In den Modellprojekten wurden Daten erhoben und analysiert, um durch eine Bewertung der Maßnahmen nachhaltige Reduzierungsmaßnahmen zu identifizieren. Eine Übersicht der teilnehmenden Betriebe sowie Interviews zu Best-Practice-Maßnahmen finden Sie hier.
Das im Rahmen des Dialogforums aufgebaute Netzwerk soll langfristig Bestand haben und immer wieder neue Ideen und Anregungen hervorbringen, die Modellcharakter für die gesamte Branche haben, realisierbar und effektiv sind. Seine Mitglieder sollen darüber hinaus auch als Multiplikatoren dienen, um weitere relevante Akteure einzubeziehen.
Das Projekt wurde von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft e.V. (DLG) in Zusammenarbeit mit dem Thünen-Institut (TI) durchgeführt.
Die Förderung des Vorhabens erfolgte aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).