Deutschland rettet Lebensmittel!
Unter dem Motto „Deutschland rettet Lebensmittel“ fanden vom 29. September bis 6. Oktober 2021 bundesweit Aktionen zum Thema Lebensmittelverschwendung statt. In diesem Jahr fokussierte sich die Aktionswoche auf das Thema "Obst und Gemüse" - anlässlich des Internationalen Jahres für Obst und Gemüse.
Mehr Lebensmittelwertschätzung bundesweit
Mit der Aktionswoche 2021 riefen Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und die Ministerien der Länder bundesweit dazu auf, sich für die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung einzusetzen. Es beteiligten sich viele Institutionen, Vereine, Schulen und Privatpersonen mit über 200 Aktionen und vielfältigen Beiträgen unterschiedlicher Art vor Ort, online und in den Sozialen Medien unter #DeutschlandRettetLebensmittel. So nahmen beispielsweise verschiedene Supermarktketten die Aktionswoche zum Anlass und gaben unter anderem Obst und Gemüse mit kleineren Makeln vergünstigt ab. Veranstaltungen und Workshops vor Ort, beispielsweise in Schulen oder Verbraucherzentralen, zeigten, wie sich aus Resten leckere Rezepte zubereiten lassen und insbesondere in den Sozialen Medien wurden zahlreiche Tipps sowie Tutorials, unter anderem zur richtigen Aufbewahrung und bedarfsgerechtem Einkaufen geteilt. Und auch von Zuhause aus konnten sich Verbraucher:innen beteiligen.
Im Rahmen der Aktionswoche wurde auch zur Ernteaktion „Gelbes Band" aufgerufen, an der sich alle Interessierten beteiligen konnten.
Gelbe Bänder als Teil der Aktionswoche 2021
Lebensmittelwertschätzung ist ein wichtiger Aspekt bereits bei der Ernte. Darauf macht das Ernteprojekt „Gelbes Band“ aufmerksam. Gelbe Bänder an Bäumen signalisieren: Hier dürfen Sie ohne Rücksprache Obst pflücken, bevor es auf dem Boden verdirbt. Im Rahmen unserer Aktionswoche Deutschland rettet Lebensmittel! hat das Projekt bundesweit großen Zuspruch erhalten.
Wenn Obst nicht vollständig geerntet wird, verderben Früchte auf dem Boden. Das Ernteprojekt „Gelbes Band“ ist daher ein wichtiges Zeichen, das regionale Obst zu ernten, zu nutzen und damit wertzuschätzen.
Gestartet ist das Projekt im Landkreis Esslingen und wurde im Jahr 2020 mit dem Zu gut für die Tonne! – Bundespreis ausgezeichnet. Es inspirierte viele weitere Gemeinden in ganz Deutschland, sich der Aktion anzuschließen.
Bundesweit beteiligten sich zahlreiche Kommunen an der Ernteaktion „Gelbes Band“. Auch in Niedersachsen gibt es seit 2020 die gelben Bänder, die das ZEHN (Zentrum für Ernährung und Hauwirtschaft Niedersachsen) zentral koordiniert. Bereits 2020 stieß das Projekt auf großes Interesse, Im Jahr 2021 ließ sich die Anzahl der ausgegebenen Bänder verdoppeln: An 190 Standorten in ganz Niedersachsen hingen etwa 3.300 gelbe Bänder. Maren Meyer vom ZEHN freut sich über diese Zahlen:
„Einige Obstbaumbesitzer:innen können die reifen Früchte einfach nicht alleine vollständig ernten oder verarbeiten und sind gerne bereit, das Obst mit anderen zu teilen und es so vor dem Verfaulen zu retten. Mit den gelben Bändern setzen wir gemeinsam ein klares Zeichen für die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Und auch der Lerneffekt ist da: Wer Früchte selbst erntet, bekommt ein anderes Gefühl für Lebensmittel: Verfärbte Stellen oder Verformungen sind ganz natürlich und der Apfel oder die Birne schmeckt genauso lecker.“
Aufgrund hoher Nachfrage und den Erfolgen aus zwei Jahren sind die gelben Bänder auch für 2022 in Niedersachsen fest eingeplant.