Ob auf dem Balkon, im Garten oder auf einer gemeinsam genutzten „Urban Gardening“-Fläche: Immer mehr Menschen finden Gefallen daran, sich im Sommer ihr eigenes Obst und Gemüse zu ziehen. Doch was tun mit grünen Tomaten und Paprika oder unreifen Früchten, die es bei schwächer werdenden Sonnenstrahlen im Frühherbst nicht mehr bis zur vollen Reife schaffen? Zu gut für die Tonne! hat ein paar Ideen.
Von Tomaten über Paprika, Zucchini, Bohnen und Zwiebeln bis hin zu robusten Feigenarten – je nach Platz und grünem Daumen lässt sich aus dem eigenen Beet einiges rausholen. Was viele nicht wissen: In den allermeisten Fällen können auch nicht vollständig gereifte Früchte verzehrt werden, ohne eine Gefahr für die Gesundheit darzustellen. Es braucht nur etwas Kreativität bei der Verarbeitung.
Grüne Tomaten reifen nach
Tomaten sind einfach anzubauen, in der Küche vielseitig einsetzbar und daher bei Hobby-Gärtner:innen besonders beliebt. Und das Allerbeste: Auch wenn zum Ende des Sommers noch ein paar unreife Früchte übrig sind, müssen diese noch lange nicht während der ersten Nächte mit niedrigen Temperaturen erfrieren oder im Müll landen.
Denn: Tomaten gehören zu den Gemüsearten, die am schnellsten und unkompliziertesten nachreifen. Natürlich nicht bei niedrigen Temperaturen: Am besten ist für grüne Tomaten ein warmer und sonnenreicher Ort – zum Beispiel auf einer Küchenfensterbank. Aber Vorsicht: Da die nachreifenden Früchte das Reifegas Ethylen ausstoßen, sollten sie nicht in der Nähe von bereits vollständig gereiftem Obstoder Gemüse lagern. Diese können dadurch schneller verderben.
Paprika: Rot, gelb und auch grün genießbar
Viele Supermärkte und Gartencenter verkaufen mittlerweile Saatgut für Paprika- und Chilisorten, die sich recht einfach auf dem Balkon oder im Garten ziehen lassen. Welche Farbe die Schoten bis zur Ernte erreichen, spielt dabei letztlich keine Rolle: Grüne Früchte haben zwar nicht den gleichen Reifegrad wie gelbe, orange oder rote, sind für den Verzehr aber unbedenklich und bringen geschmacklich eine ganz eigene Note ein.
Grüne Paprika machen sich als Beigabe in Salaten, Saucen und Gemüsepfannen ebenso gut wie gesalzen und mit Öl bestrichen im Backofen oder auf dem Grill.
Keine Scheu bei der Zwiebelverwertung
Auch der Küchenallrounder Zwiebel lässt sich flexibel verwerten. Egal ob Frühlings- oder Gemüsezwiebel: Essen lassen sich sowohl junge Knollen als auch im Vorratsschrank unbemerkt ausgekeimte Zwiebeln bedenkenlos. Junge und dadurch noch weniger scharfe Zwiebeln bieten sich dabei eher für Rezepte wie Salate und Saucen an, überreife Gemüsezwiebeln machen sich hingegen hervorragend in einer kräftigen Gemüsesuppe oder gebraten in der Pfanne.
Zucchiniblüten in der Pfanne überbacken
Auch die Zucchini ist in der Pfanne beliebt - in Italien sogar nicht nur als Frucht, sondern auch in Blütenform. Mit dünnem Teig überbacken oder für besondere Feinschmecker:innen zusätzlich mit Ricotta gefüllt, wird sie zur echten Spezialität. Wenn es also mit den selbst angebauten Zucchini in diesem Jahr nichts mehr werden sollte, lassen sich zumindest die letzten gelborangenen Blüten pflücken und zu einem leckeren mediterranen Snack verarbeiten.
Was machen mit unreifen Feigen?
Apropos mediterran: So manche Feigensorte gedeiht mittlerweile auch hierzulande erstaunlich gut – die heißen Sommer der vergangenen Jahre tragen ihr Übriges dazu bei. Und selbst wenn es nicht mehr für alle Früchte gereicht hat: Kleine, noch etwas feste und grüne Feigen eignen sich sogar besonders gut zum Einkochen. Mit Zucker, Honig und Gewürzen lassen sich die unreifen Früchte entweder am Stück oder zerstoßen und als Marmelade in Einmachgläsern konservieren. Alles, was Einsteiger:innen zum Einkochen wissen müssen, erfahren Sie hier.
Unreife Äpfel zu Apfelmus verarbeiten
Je ungemütlicher und unbeständiger das Wetter zum Herbst hin wird, desto häufiger findet man kleine, nicht mehr vollständig gereifte Äpfel am Boden liegend. Für den Rohverzehr sind sie in der Regel zu sauer - verrotten müssen sie deswegen noch lange nicht: Unreife Äpfel eignen sich besonders gut zur Herstellung von Apfelmus. Die Äpfel werden gewaschen und geviertelt und anschließend mit Schale und Kerngehäuse einige Minuten in einem mit Wasser gefüllten Topf gekocht. Als Würze können je nach Geschmack Zimt, Nelken oder eine Vanillestange verwendet werden. Die weichen Äpfel werden anschließend durch ein Sieb passiert und in sterile Gläser gefüllt. Worauf es beim Abfüllen ankommt, erfahren Sie hier.