Eine ältere Frau steht genervt an einer Theke, vor ihr eine Schale mit keimenden Zwiebeln und Kartoffeln, darüber steht: Zu grüner Daumen? Rechts daneben sieht man zwei Vorratsbehälter für Zwiebeln und Kartoffeln, darunter der Text: Zwiebeln und Kartoffeln mögen's lieber kühl und dunkel. Rund 49% lagern viele Obst- und Gemüsesorten bereits passend.

So finden Lebensmittel den richtigen Platz in der Küche

Richtig lagern

Quelle: BMEL

Wie lagert man Lebensmittel richtig? Lebensmittel passend lagern ist eine Wissenschaft. Denn unterschiedliche Lebensmittel haben unterschiedliche Anforderungen. Nicht immer ist der Kühlschrank die beste Wahl. Wo und wie Sie Milchprodukte, Brot, Nudeln, Fleisch sowie Obst und Gemüse am besten lagern, verraten wir hier.

Nicht alle Lebensmittel mögen es gleichermaßen kalt, warm, trocken oder feucht. Falsch gelagert verlieren Nahrungsmittel schneller an Geschmack oder verderben. Um das zu vermeiden, bedarf es neben einer Grundausstattung an Behältnissen auch der notwendigen Kenntnisse in Sachen Lebensmittelaufbewahrung. Wir haben Ihnen die wichtigsten Informationen zur richtigen Lagerung von Lebensmitteln kurz und knapp zusammengestellt.  

Brot und Backwaren

Um Brot länger aufzuheben, sollte es vor dem Austrocknen geschützt sein – zum Beispiel in einem Brotkasten oder Tontopf mit Deckel. Viele lagern Brot allerdings in einer Kunststofftüte. Der Nachteil: Frische Brote werden in der luftdichten Verpackung besonders schnell weich. Bewahren Sie knusprige Backwaren zum baldigen Verzehr daher luftig auf – beispielsweise in der Bäckertüte.  

Doch nicht nur durch Austrocknen verdirbt Brot. Wenn die Umgebung zu feucht ist und die Luft nicht zirkulieren kann, steigt die Gefahr, dass sich Wasser ansammelt und Schimmel bildet. Schnittbrot bietet Schimmel mehr Angriffsfläche. Kaufen Sie daher lieber Brot am Stück. Im Brotkasten herumliegende Krümel fördern die Schimmelbildung zusätzlich. Entfernen Sie diese alle paar Tage und wischen Sie den Kasten mit Essigwasser aus. Bei feuchtwarmem Wetter kann Brot notfalls auch mal im Kühlschrank deponiert werden. Gerade Weißbrot ist dann besser vor Schimmel geschützt. Roggenhaltige Backwaren werden bei zu kühlen Temperaturen hingegen schnell altbacken. Im Zweifel können Brot und Brötchen auch ganz problemlos eingefroren und später wieder aufgebacken werden. 

Milchprodukte

Milcherzeugnisse wie Käse, Butter, Joghurt und Milch gehören in den Kühlschrank. Die Faustregel: Gut verschlossen und am besten originalverpackt, fühlen sich Milchprodukte im mittleren Bereich des Kühlschranks am wohlsten.


Käse mag es luftig und feucht, jedoch nicht zu kalt. Im mittleren Fach des Kühlschranks herrscht die optimale Temperatur. Damit sich Gerüche nicht vermischen und Edelschimmel nicht auf Hartkäse übergreift, verpacken Sie jeden Käse separat, zum Beispiel in Butterbrotpapier. 

Auch Parmesan ist in ein Stück Papier oder ein Leinentuch gewickelt länger haltbar. Ein wenig weißlicher Schimmel ist kein Grund für die Tonne. Schneiden Sie die befallene Stelle einfach großzügig weg, den Rest können Sie getrost genießen. 


Käse am Stück können Sie zwei bis drei Wochen im Kühlschrank aufbewahren. Damit er saftig und lecker bleibt, tränken Sie ein sauberes Geschirrtuch in Salzwasser, wringen es gut aus und schlagen den Käse darin ein. Diesen Vorgang sollten Sie möglichst alle zwei Tage wiederholen.  

Käsescheiben oder Frischkäse sollten innerhalb einer Woche gegessen werden. Sie trocknen bei geöffneter Verpackung schnell aus und verlieren ihr Aroma. 


Milchgibt es in verschiedenen Sorten zu kaufen. Es gibt unterschiedliche Verfahren, die die Haltbarkeit der empfindlichen Milcherzeugnisse verlängern. Beispielsweise wird Milch wärmebehandelt, also pasteurisiert. Sauermilchprodukte wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch sind fermentiert: Bakterien und Pilze säuern die Milch an und machen sie haltbar. Der Grad der Wärmebehandlung entscheidet über die Haltbarkeit: 

Milch Eigenschaften Haltbarkeit
Vorzugsmilch Unbehandelte, nicht erhitzte und direkt abgepackte Rohmilch (trägt ein Verbrauchsdatum) Kurze Haltbarkeit; Geöffnet: 2-3 Tage
Frischmilch Pasteurisierte Milch Gekühlt: bis zu 7 Tage; Geöffnet: 2-3 Tage
H-Milch Ultrahoch erhitzte Milch Ungeöffnet: mehrere Monate auch bei Zimmertemperatur; Geöffnet: 2-3 Tage
ESL-Milch Frischmilch mit verlängerter Haltbarkeit durch Hocherhitzung oder Mikrofiltration ESL steht für „Extended Shelf Live“ Ungeöffnet und gekühlt: 3 Wochen; Geöffnet: 2-4 Tage

Nudeln und Spätzle

Frische Teigwaren wie Nudeln, Spätzle und Gnocchi sind sehr keimanfällig. Gut gekühlt halten sie im Kühlschrank drei bis vier Tage. Nudelreste sollten Sie im obersten Kühlschrankfach aufbewahren. Dort halten sie ein bis zwei Tage. Indem Sie die gekochte Pasta in geschlossenen Behältern aufbewahren, gehen Sie sicher, dass die Nudeln nicht hart werden. 

Damit sich die Pasta möglichst lange hält, sollten Sie darauf achten, die Nudeln nur so lange zu kochen, bis sie bissfest sind. Wenn Spätzle und Gnocchi oben schwimmen, wissen Sie, dass sie fertig sind. Nach dem Kochen lassen Sie die Nudelreste am besten zwei bis drei Stunden auskühlen. So bildet sich später kein Schwitzwasser, das die Pasta matschig macht. Lassen Sie nach dem Kochen kurz kaltes Wasser über die Nudeln laufen, damit Ihre Pasta nicht zu einem Klumpen verklebt oder lassen Sie sie auf einem geölten Backblech verteilt auskühlen. 

Getrocknete Nudeln sind auch Jahre über das Mindesthaltbarkeitsdatum haltbar. Wichtig ist, dass Sie sie bei Raumtemperatur trocken und gut verschlossen lagern. Der Grund: Wie andere Trockenwaren – beispielsweise Mehl, Müsli oder Tee – sind sie besonders anfällig für Schädlinge, wie zum Beispiel Motten. 

Fleisch, Wurst und Fisch

Fleisch und Fisch sind leicht verderbliche Lebensmittel und gehören somit direkt nach dem Einkauf in den Kühlschrank. Im Sommer sollten Sie Fleisch und Fisch auch schon auf dem Weg nach Hause kühl transportieren: hier bieten sich Kühltaschen oder -boxen an. Auf einen Teller gelegt und mit Klarsichtfolie abgedeckt, bleibt rohes Fleisch im untersten Kühlschrankfach direkt über dem Gemüsefach am längsten frisch. Achten Sie darauf, dass der Fleischsaft nicht mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommt, da sich darin Bakterien sammeln können.  


Was für Fleisch gilt, ist auch für die Wurst nicht verkehrt. Angebrochene Gläser mit Kochwurst gehören genauso in den Kühlschrank wie Brüh- und Rohwurstaufschnitte. Nutzen Sie für Schnittwurst die mittlere Ebene des Kühlschranks. Generell empfiehlt es sich, Wurst lieber in kleinen Mengen zu kaufen, und zeitnah zu verbrauchen.  

Obst und Gemüse

Viele Gemüsesorten sind kühlschrankverträglich. Hierzu gehören zum Beispiel Brokkoli, Erbsen oder Radieschen. Für ein paar Sorten genügt auch eine kühle Zimmertemperatur wie Aubergine, Gurken und Tomaten.

 

Lagerorte für Gemüse  
Gemüsefach des Kühlschranks kühle Zimmertemperatur
Artischocken, Blattsalate, Blumenkohl, Brokkoli, Erbsen, Kohlgemüse, Kohlrabi, Kräuter (außer Basilikum), Lauch, Möhren, Pilze, Radieschen, Rote Bete, Sellerie, Spargel, Spinat, Zuckermais Auberginen, Basilikum, Gurken, Kartoffeln, Knoblauch, Kürbisse, Okraschoten, Paprika, Tomaten, Zucchini

Schwieriger ist es beim Obst. Manche Obstsorten bewahren ihre Frische und Vitamine nur gut gekühlt in einer offenen Plastiktüte, andere reagieren empfindlich auf Kälte. Es gilt die Faustregel: Heimisches wie Heidelbeeren, Kirsche oder Zwetschge kann kühl lagern, Exotisches wie Mango, Banane oder Zitrusfrucht gehört nicht in den Kühlschrank. Ausnahmen: Feigen und Kiwis.  

Einige Obst- und Gemüsesorten entwickeln mit der Zeit das Reifegas Ethylen. Dieses sorgt dafür, dass anderes Obst und Gemüse in der Nähe schneller altert und verdirbt. Zu den besonders starken Ethylen-Produzenten gehören unter anderem Tomaten, Äpfel, Aprikosen und Pflaumen. Am besten verhindern Sie das vorzeitige Verderben, wenn Sie diese Obst- und Gemüsesorten getrennt aufbewahren. 

Zu viel eingekauft? Sowohl Gemüse als auch Obst lassen sich gut einfrieren oder einkochen. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier.

Auf Hygiene und Kühlung achten

Um mit der richtigen Lagerung eine maximale Haltbarkeit zu erreichen, ist es wichtig, auch auf die notwendige Hygiene und Kühlung zu achten – und das beginnt bereits im Supermarkt. Wenn Lebensmittel über einen längeren Zeitraum aufbewahrt werden sollen, kann man schon beim Einkaufen auf unversehrte Verpackungen achten und lose Lebensmittel genau betrachten. Bei gekühlten Lebensmitteln ist eine durchgängige Kühlung besonders wichtig, da sich Keime bei Wärme schnell vermehren können. Für den Transport eignen sich daher spezielle Kühltaschen. Tiefkühlware oder leicht Verderbliches sollte am besten erst ganz zuletzt in den Einkaufswagen gelangen.  

Beim Einsortieren der Lebensmittel zuhause ist es wichtig, sich vorab die Hände zu waschen, um die Verbreitung von Keimen und Bakterien möglichst zu vermeiden. Um Keime vollständig zu entfernen, sollte man die Hände mindestens 20 Sekunden lang gründlich einseifen. Ebenso wie die Hände sollte auch der Lagerort möglichst sauber sein. Vorratsschränke und Regale sollten deswegen regemäßig ausgewischt werden. Neben dem Spülschwamm bietet der Kühlschrank die größte Keimgefahr. Besonders das Gemüsefach sollten Sie regelmäßig auswischen, denn in Pflanzenresten vermehren sich Mikroorganismen besonders gut. Zum Saubermachen eignen sich warmes Wasser und etwas Reinigungsmittel, ein Schuss Essigessenz beugt darüber hinaus Schimmel vor.  

Weitere Tipps und Tricks rund um das Thema Hygiene bei Lebensmitteln finden Sie in unserem Schwerpunkt „Richtige Küchenhygiene schützt dich und deine Lebensmittel“. Mehr zum Thema Kühlschrankhygiene hier. 

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Quelle: BMEL

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